Forschungswerkstatt

Die Forschungswerkstatt der Unit Politische Stadtforschung und nachhaltige Raumentwicklung richtet sich an Masterstudierende der Geographie, die sich für die Raumplanung und deren übergeordneten Fragen interessieren. Die Forschungswerkstatt soll insbesondere einen Zugang zur Praxis eröffnen und den Studierenden ermöglichen, an einem konkreten Fallbeispiel ihr Wissen anzuwenden und vertiefen zu können. Dabei soll ein umfassendes Verständnis für die Herangehensweise und für die Arbeitsweise in der Raumplanung geschaffen werden und der Umgang mit Herausforderungen geübt werden, mit denen sich Raumplanerinnen- und Raumplaner täglich konfrontiert sehen. Der Lernprozess der Studierenden baut auf selbstständiger Analyse wissenschaftlicher Texte und raumplanerischen Instrumente auf. Zusätzlich wird er mit Vorlesungsinhalten der Dozierenden sowie mit deren direkten Betreuung unterstützt.

In der Forschungswerkstatt des Herbstsemesters 2021 wurde aus einer konzeptuellen Perspektive die Verbindung zwischen Raumplanung und (Post-)Wachstum untersucht. Aus historischer Sicht ist die Raumplanung eng mit Wachstum und der damit verbundenen Siedlungserweiterung verknüpft. Die heutigen Planungsinstrumente sind in einer Zeit entstanden, in der Boden noch keine knappe Ressource war. Planerinnen und Planer wurden dazu ausgebildet, freie Grünflächen zu entwickeln. Das Wachstumsparadigma wird heute jedoch in Frage gestellt, da die Erde begrenzt und viele Ressourcen nicht erneuerbar sind. In diesem Kontext stellt sich die Frage: Wie kann die Raumplanung dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft ihren Fussabdruck verkleinert und neue Ressourcennutzungen, die kompatibel mit einer Postwachstumsgesellschaft sind, gefördert werden?