Feldkurse

Unsere Forschungsgruppe hat bisher drei Feldkurse durchgeführt: 2014 in Leipzig, 2018 im Ruhrgebiet und 2021 ein digitaler Feldkurs in der Schweiz. Der nächste Feldkurs findet im Sommer 2023 in Kopenhagen statt.

Auf diesem Feldkurs wurden die vielfältigen Umbrüche der ostdeutschen Stadt Leipzig aufgegriffen und aus raumplanerischer, eigentumsrechtlicher und humangeographischer Perspektive diskutiert. Dabei war besonders die historische Stadtentwicklung, die sozialistische Vergangenheit, wie auch die Herausforderungen der darauffolgenden Transformation nach der deutschen Wiedervereinigung ein Thema. Weiter lagen die damals aktuell stattfindenden Veränderungsprozesse in Stadt und Region im Fokus. Leipzig erlebte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert einen gründerzeitlichen Bauboom. Nach dem Zusammenbruch der DDR setzte jedoch ein Deindustrialisierungs- und Abwanderungstrend ein. Die Stadt wurde in der Folge oftmals mit Leerstand, Verfall und Abwanderung assoziiert und in der Stadtforschung als Paradebeispiel einer «shrinking city» diskutiert. In jüngster Zeit hat sich diese Zuschreibung gewandelt und kaum eine andere Stadt im deutschsprachigen Raum wurde zuletzt so stark mit «kreativer Aufbruchsstimmung» in Verbindung gebracht.

Im Rahmen dieses Feldkurses wurden die beiden Städte Dortmund und Bonn besucht. Im Rahmen von Vorträgen, Führungen, Workshops und Radtouren wurden die Stadtentwicklung und -planung erkundet und erforscht. Industsriebrachen, Shoppingcentren, ehemalige Bundesbauten und Braunkohle Tagebau wurden besichtigt und aus einer Postwachstumsperspektive analysiert und diskutiert.

Mal wieder wurde Kopenhagen im Jahr 2022 zur lebenswertesten Stadt der Welt erklärt: Grund genug, um im Rahmen dieses Feldkurses 10 Sommertage in der Hauptstadt Dänemarks zu verbringen und am eigenen Körper zu erfahren, was eine Stadt lebenswert macht.

In diesen 10 Tagen werden wir uns von Experten erklären lassen, wie die Planung und Bodenpolitik der Gemeinde Kopenhagen seit den letzten 30 Jahren und in der Zukunft zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. Unter anderem werden wir uns mit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, Stadterweiterungen, Mobilität und Klimaanpassung beschäftigen. Auch alternative (z.B. anarchistische) Stadtentwicklungsideale und kritische Stimmen sollen zu Wort kommen.